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1. Allgemeine Lage

Seit beginn des Jahres 2018 herrscht politische Eiszeit in Europa. Nach der Besetzung der Krim 2014 und dem Eingreifen verschiedener Länder im syrischen Bürgerkrieg legte sich der altbekannte Schleier des Kalten Krieges über die nördliche Hemisphäre. Vor allem die NATO Enhanced Forward Presence im Baltikum, welches Russland als sein alleiniges Interessengebiet sieht, entwickelte sich langsam aber sicher zum Zankapfel zwischen den Großmächten. NATO-Strategen war bewusst, das die Präsenz im Baltikum nur eine symbolische Geste war, da im Falle eines Konflikts diese Staaten in kürzester Zeit durch die zu diesem Zweck wieder aufgestellte 1. Garde Panzerarmee überrollt werden könnten. Auch die in Polen eingesetzte Battlegroup, unterstüzt durch das Polnische Militär, würden einen ernst geführten Stoß aus Russland, Weißrussland und Kaliningrad nur verzögern können. Daher entschieden sich die westlichen Staaten, auch die politisch als Unberechenbar geltenden USA, alte Pläne über eine Verteidigung in Deutschland neu aufzulegen und entsprechend Truppen zu verlegen. Trotz der jahrelangen Vernachlässigung von Anlagen und Plätzen bietet das innerdeutsche Gelände noch immer gute Möglichkeiten, russische Verbände aufzuhalten, zu mal das russische Militär auch nicht spurlos den Fall des Eisernen Vorhangs und die Auflösung der Sowjet Union überstanden hatte. Aufatmen konnte die NATO im Juni '18, nach dem Verhandlungen zwischen den USA und China zu einer Neutralität der asiatischen Großmacht und seiner Satellitenstaaten, allen voran Nordkorea, führten. Dies konnte dringend benötigte Truppenteile aus Süd-Korea freimachen, die umgehend nach Europa verlegt wurden. Russland hatte diese "aggressive Außenpolitik mit dem Ziel, Russland zu Isolieren" mit einer weiteren Verstärkung seines westlichen Militärdistrikts beantwortet. Neben der 1. Garde Panzerarmee, der 6. Armee und der 20. Gardearmee wurden auch Teile der 2. Armee aus dem Militärbezirk Mitte sowie der 58. Armee aus dem Militärbezirk Süd zur Grenze nach Polen und dem Baltikum verlegt. Dadurch könnte Russland 18 Divisionen für einen Angriff mobilisieren, denen 7 NATO-Divisionen gegenüberstanden. Am 24. September 2018 explodierte eine Bombe auf dem Roten Platz in Moskau neben einer Grundschulklasse, die sich auf Auslug befand. Dabei wurden 34 Personen (davon 28 Kinder) getötet und 29 zum Teil schwerst Verletzt wurden. Schnell wurden Stimmen in Russland laut, welche den Westen als Drahtzieher hinter den Anschlag vermuteten. Zwei Tage später wurde ein Video veröffentlicht, in dem sich die sogenannte "Front Anti-Ost" bekennt, den Anschlag verübt zu haben. Hierbei wurde von den vermeintlichen Attentätern angegeben, das sie von westlichen Geheimdiensten ausgebildet und unterstützt wurden. Trotz überzeugender Beweise, das dieses Video gefälscht wurde und der Anschlag tatsächlich von Teilen des FSB verübt wurden, konnte die russische Regierung Ihre Hardliner, welche den russischen Präsidenten seit Monaten aufgrund der Lage im Baltikum unter Druck setzten, nicht mehr zurückhalten. Nach einem kurzen, gewaltfreien Putsch übernahm eine Militärregierung in Moskau die Macht und denunzierte sogleich den Westen. Diese hätten "für Ihre Menschen-verachtende Tat mit Blut zu bezahlen" und kündigten die Mobilisierung des russischen Militärs an. Bereits kurz nach dem Putsch wurden Einheiten der NATO in Europa alarmiert, zum ersten mal seit 1945 wurden in Europa Reservisten für einen drohenden Krieg einberufen. Auch in der BRD wurde der Spannungsfall ausgerufen, nach dem eine Eilsitzung des Bundestages in der Nacht vom 30. September zum 01. Oktober stundenlang debattierte. Am 08. Oktober um 3:25 MESZ überschritten erste Teile der 1. Garde Panzerarmee die Grenze der Baltischen Staaten und konnten bereits um 18:00 MESZ die Einnahme der drei Hauptstädte verzeichnen. Überreste der NATO Präsenz konnten sich über die Ostsee absetzen. Aufgrund des Bündnisfalls nach Artikel 5 wurde in Deutschland der Verteidigungsfall ausgerufen. Fast zeitgleich überquerten die restlichen Teile des Militärbezirks West die Grenze nach Polen und haben trotz starkem Wiederstand der NATO bereits am 10. Oktober die Weichsel erreicht. Am Nachmittag des 11. Oktober fiel Warschau, die NATO gab einen allgemeinen Rückzugsbefehl nach West. Während dieser Vormärsche konnte die russische Luftwaffe zunächst strategisch wichtige Punkte in Polen und Ost-Deutschland bombardieren, musste jedoch empfindliche Verluste durch NATO-Flugabwehr und Luftstreitkräfte einbüßen. Dadurch hatte sich die Offensivkraft der russischen Bodentruppen verringert. Trotz strategisch wichtiger Zufahrten im Baltikum konnte die russische Baltische Flotte nicht ihren Gegner (bestehend aus deutsche, dänische und polnische Marineteile) in der Ostsee vernichten und war dadurch selbst begrenzt. Derzeit warten beide Flotten auf das Eintreffen Ihrer Verstärkung, vor allem durch die russische Nordmeerflotte mit Ihrem Flugzeugträger Admiral Kuznetsov oder der amerikanischen 2. und 6. Flotte mit Ihren Flugzeugträgern USS George H. W. Bush und USS Harry S. Truman. Bereits am 09. Oktober evakuierten die Regierungen Polens und Deutschlands ihre Hauptstädte, da die Verteidigungspläne der NATO ein Halten dieser als Unmöglich betrachten. Am 12. Oktober um 04:50 Ortszeit überquerten russische Panzer die Oder-Neiße-Linie und wurden durch starke Kräfte der 10. Panzerdivision, verstärkt durch britische und amerikanische Panzereinheiten, stark verzögert. Hierbei erlitt die 10. PzDiv 35% Verluste. Erst am 16. Oktober, 3 Tage später als im russischen Generalstabsplan vorgesehen, konnten russische Truppen wieder eine Siegesfahne auf dem Reichstag hissen. NATO-Einheiten haben sich im innerdeutschen Raum, vor allem an der alt bekannten Fulda-Lücke und der Norddeutschen Tiefebene, verschanzt. Man hofft, die russischen Kräfte durch überlegende Nutzung des Geländes, der Verwendung starker Panzer-Abwehr Kräfte sowie dem nutzen von natürlichen Hindernissen aufzuhalten und letztendlich Zurückzudrängen. Die Panzergrenadierbrigade 37 befindet sich mit anderen Einheiten der 10. Panzerdivision im Landkreis Rosche, um dort den Angriff der russichen 54. und 131. Mot.-Schützen-Division (beides Teile der 6. Armee) abzuwehren, welche versuchen, die Wipperau zu überqueren. Vor 4 Stunden wurde ein Ausweichen über die Wipperau befohlen, jedoch wurden anders als geplant zwei Brücken im Bereich des Panzergrenadierbataillon 391 nicht gesprengt.

FEINDLAGE

Feindliche Aufklärungskräfte haben zwei Brücken, die bei unserem Ausweichen über der Wipperau nicht gesprengt werden konnten, überquert. Wir gehen von etwa einem Zug mit gemischten Fahrzeugen aus. Hinter der Wipperau befindet sich die Ortschaft Borg, in dem Teile eines Mot.-Schützen-Bataillons Stellung bezogen haben, welche vermutlich auch die strategisch wichtigen Brücken überwachen. Diese verfügen über Schützenpanzer des Typs BMP-2 und BMP-3.

EIGENE LAGE

Die Kräfte im Einsatzgebiet, vertreten durch die 2./391, sind wieder bei voller Einsatzstärke. Ausrüstung und Fahrzeuge sind im Verfügungsraum. Der Verfügungsraum befindet sich ca. 2 km westlich des Gefechtsstreifens. Etwa 1 km vor dem VRV wurde ein Nachschubraum eingerichtet.

ZIVILE LAGE

Keine Zivilisten vor Ort.

2. AUFTRAG

Es ist die sofortige Gefechts- und Abmarschbereitschaft herzustellen. Der Gefechtsstreifen ist aus Süd-West zu betreten, auftretender Feind bis zum Fluss ist zu werfen. Nach Sicherstellung der Übergangsstellen wird weiter auf das AZ angetreten. Es ist damit zu rechnen, das jederzeit ein Ausweichbefehl nach Süd-West erteilt wird. Das Gelände vor dem AZ wird derzeit von Teile 4./391 gesichert, daher ist ein Antreten bis zum AZ gefahrlos möglich. Die Brücken sind bis spätestens 07:15 Uhr zu sichern, damit die Flankensicherung durch 4./371 (links) und 3./391 (rechts) weiter durch eigene Teile gewährleistet wird und die Pioniere nicht unnötig lange gebunden werden.

3. DURCHFÜHRUNG

Keine Unterstützung aufgrund anderer Schwerpunkte möglich. Pionierteile werden durch Brigadegefechtsstand geführt.

4. Führungsunterstützung

Frequenzbelegung:
Zugkreis Fahrzeuge: 40.0 MHz
Zugkreis Infanterie: 45.0 MHz
A1/B1: 76.5 MHz
A2/B2: 70.8 MHz
A3/B3: 65.1 MHz
A4/B4: 60.3 MHz

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