EINSATZ
Der Einsatz des Kampfpanzers erfolgt grundsätzlich im Rahmen des Panzerzugs in den Einsatzarten
- Angriff,
- Verteidigung und
- Verzögerung.
Die Hauptaufgabe des Kampfpanzers liegt vor allem in der Bekämpfung von Kampffahrzeugen, insbesondere von gegnerischen Kampfpanzern, weitreichenden Panzerabwehrwaffen und Einrichtungen sowie schwerer Flachfeuerwaffen bzw. gerichteter Steilfeuerwaffen. Im engen Zusammenwirken kooperiert der Kampfpanzerzug mit der Truppengattung der dazugehörigen Grenadiere und ergänzt sich wirkungsvoll zur Panzertruppe. Den Feuerkampf führt dabei die Besatzung des Fahrzeugs mittels der 120mm Glattrohrkanone, dem koaxialen Turmmaschinengewehr und in Ausnahmefällen mit dem Fla-MG des Ladeschützen. Zur Bekämpfung des Feindes mittels der Kanone stehen folgende Munitionsarten bereit:
- APFSDS-T (KE, DM63) - unterkalibriges Wuchtgeschoss mit einem eingebetteten pfeilartigen Penetrator aus Wolfram oder Uran
- HEAT (MZ, DM12) - Geschosse, die nach dem normalen Hohlladungsprinzip arbeiten und mit Aufschlagzünder versehen sind
- PELE - Aufrüstsatz für MZ- oder KE-Geschoss mit erhöhter Präzision gegen mittelharte Ziele
- LAHAT - lasergelenkter Flugkörper mit einer Einsatzreichweite von mehr als 6000m
- HE (DM11) - hochexplosive Geschosse gegen Gebäude, Infanterie, Stellungen und leichgepanzerte Fahrzeuge
- CANISTER - ein mit Subprojektilen gefüllter Geschossträger, dessen Inhalt (meist Wolframkerne) nach dem Abschuss freigelegt wird, nur auf kürzeren Distanz zuverlässig
Das Turmmaschinengewehr wird vorwiegend gegen ungepanzerte Erdziele bis
- 600 m gegen Punktziele und bis
- 1000 m gegen Flächenziele verwendet.
Die Handfeuerwaffen werden gegen Infanteriefeind zum Selbstschutz eingesetzt.
Die Stärken des Kampfpanzers liegen in seiner Feuerkraft, seiner Beweglichkeit und in seinem Panzerschutz. Diese Elemente verleihen ihm Stoßkraft und erhöhen die Überlebensfähigkeit der Besatzung.
Die Feuerkraft ermöglicht den Feuerkampf auf weite Kampfentfernungen aus der Stellung und während der Bewegung, bei nahezu allen Sichtbedingungen und Witterungseinflüssen, gegen gepanzerte und ungepanzerte Ziele.
Die Beweglichkeit befähigt ihn dazu:
- Feuer rasch an den Feind zu bringen,
- sich schnell dem Feindfeuer zu entziehen,
- den Feind überraschend durch Stoß zu treffen,
Der Panzerschutz vermindert die feindliche Waffenwirkung.
Die Schwächen des Kampfpanzers liegen in der eingeschränkten Sicht bei geschlossenen Luken und den gegebenen schusstoten Räumen. Sie vermindern die Beobachtungs- und Reaktionsmöglichkeiten. Dadurch ist der Kampfpanzer anfällig gegen Nahbekämpfung. Deswegen müssen sich die Fahrzeuge gegenseitig überwachen. Dies ist eine ständige Aufgabe der Panzerbesatzungen. Die Besatzung gleicht die Schwächen des Kampfpanzers durch geschicktes und entschlossenes Handeln sowie durch die Ausnutzung des Geländes und der Stärken aus.
VERANTWORTUNG UND AUFGABEN
Die Panzerbesatzung bildet eine Kampfgemeinschaft. Ihre reibungslose Zusammenarbeit ist unter allen Verhältnissen für den Kampferfolg von entscheidender Bedeutung. Dies setzt voraus, dass jedes Besatzungsmitglied seine Aufgaben voll beherrscht. Es muss die ihm zukommenden Tätigkeiten und Handgriffe rasch und sicher ausführen. Vorübergehend muss es auch die Aufgaben eines anderen Besatzungsmitgliedes übernehmen können.
Der Panzerkommandant ist für die Einsatzbereitschaft des Kampfpanzers und der Panzerbesatzung sowie für die Führung des Kampfpanzers im Gefecht verantwortlich. Er muss die eigenen Aufgaben beherrschen. Die Aufgaben der anderen Besatzungsmitglieder muss er kennen und ausführen können.
Im Gefecht muss der Kampfpanzer mit den anderen Kampfpanzern des Zuges zusammenwirken.
Der Richtschütze ist in Zusammenarbeit mit dem Panzerkommandanten für das Laden und Entladen der Bordwaffen sowie für die rechtzeitige Durchführung folgender Hauptaufgaben verantwortlich:
- die Führung des Feuerkampfes
- die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen,
Er unterstützt den Panzerkommandanten
- bei der Gefechtsfeld- und Luftraumbeobachtung sowie
- beim Einhalten der Sicherheitsbestimmungen.
Der Panzerfahrer fährt den Kampfpanzer nach den Kommandos, Befehlen und Zeichen des Panzerkommandanten. Die Hauptaufgaben des Panzerfahrers sind:
- das lage- und geländeangepasste Fahren,
- die Beobachtung des Fahrweges, um Hindernisse und Sperren (z.B. Sumpfstellen, Abbrüche, Minen) rechtzeitig zu erkennen,
- die Meldung, wenn der Kraftstoffbestand auf ein Viertel des Tankinhaltes
gesunken ist.
Er unterstützt den Panzerkommandanten
- bei der Gefechtsfeld- und Luftraumbeobachtung,
- bei der Schussbeobachtung (soweit er nicht andere Aufgaben durchführt).
Die wichtigsten gemeinsamen Aufgaben der Panzerbesatzung sind:
- Führung des Feuerkampfes,
- Beladung, Aufmunitionierung und Betankung.
Mit Einzelbefehlen führt der Panzerkommandant unterstellte Teile meist unter Zeitdruck und während des Gefechtes. Er ergänzt damit erforderlichenfalls bereits früher befohlene Maßnahmen.
Die häufigsten Kommandos für den Panzerfahrer (Fahrkommandos) sind in der nachstehenden Tabelle enthalten:
Kommando | Ausführung |
"Panzer - Motor starten" | Fahrer startet Motor |
"Panzer - vorwärts Marsch" | Fahrer fährt an |
"Panzer - rechts / links Marsch" | Fahrer fährt in Richtung an, bis "geradeaus" befohlen |
"Panzer - rückwärts Marsch" | Fahrer fährt rückwärts an |
"Panzer - rechts / links rückwärts Marsch" | Fahrer fährt rechts oder links rückwärts an |
"Panzer - rechts / links" | Fahrer lenkt rechts/links ein, bis "geradeaus" befohlen |
"Panzer - Marsch, Marsch" | Fahrer erhöht Geschwindigkeit |
"Panzer - halt / halten" | Fahrer hält Panzer an / Fahrer lässt Fahrzeug ausrollen |
"Panzer - auf der Stelle drehen (rechts/links)" | Fahrer dreht auf der Stelle |
Hinweis: Vor der Ausführung des Kommandos wird der Wortlaut vom Fahrer wiederholt.